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Blackmagic ATEM Mini, Studio oder Pro?

Blackmagic bietet eine Vielzahl an Bildmischern. Angefangen beim ATEM Mini bis hin zum ATEM Studio Pro 4K. Doch wo liegt der Unterschied? Welche Anwendung benötigt einen großen Mischer und wann komme ich auch mit dem ATEM Mini klar?

Welche Funktionen ein Bildmischer hat, wird in diesem Artikel grundlegend erklärt. Hier zeigen wir die Unterschiede zwischen dem ATEM Mini, ATEM Mini Pro und dem ATEM Studio Pro 4K auf. Alle drei sind Bildmischer der Firma Blackmagic Design.

Der ATEM Mini

Mit vier HDMI Eingängen bietet der ATEM Mini die Grundlagen eines Bildmischers. Außerdem kann ein Bild in Form eines Stills eingefügt werden. Per USB-C Schnittstelle bietet der ATEM Mini eine Webcam Schnittstelle und mach Streaming so sehr simpel. Den HDMI Ausgang definiert man in der Software als Programm Output, Preview Output oder direktem Durchschliff von einem der Eingänge. Per Tastendruck kann man den Schnitt definieren und zwischen hartem Schnitt, Blende oder Wipe auswählen. Außerdem verfügt der ATEM Mini über zwei Miniklinken Audio Inputs. Diese können über Tasten gepegelt werden, genauso wie die eingebundenen Audiosignale der HDMI Quellen. Dabei pegelt der Mischer in 3db Schritten. Feiner pegelt man über das Interface, dass Blackmagic in seiner Software anbietet. Dazu mehr in einen weiteren Artikel.

Simples Keying – Timecode – Picture in Picture

Außerdem bietet der ATEM Mini einen Keying Funktion, bekannt von anderen ATEM Mischern. Der ATEM Mini hat hier einen Chroma Keyer, welcher einwandfrei funktioniert. Außerdem lassen sich beim ATEM Mini einzelne Frames der HDMI Eingänge als Stills speichern. Eine Funktion, die man beim ATEM Studio Pro 4K schmerzlich misst. Ebenso bietet der ATEM Mini einen Timecode Generator. Selbst der Mini bietet die bekannte DVE Option. Hier ist es möglich zwei Quellen als Bild in Bild zu mischen. Dies geschieht sehr simpel per Knopdruck. Vier Positionen sind per Taste vordefiniert. In der Software lassen sich aber Größe und Position des PiPs anpassen.

Alles in allem ist der ATEM Mini ein sehr leistungsstarker, kleiner Mischer mit dem Komfort von Blackmagic. Ein Kopfhörerausgang und eine Variante mit SDI statt HDMI wären wünschenswert sind aber wahrscheinlich in einem anderen Preissegment.

Der ATEM Mini Pro

Dieser Bildmischer ist einer Weiterentwicklung des ATEM Mini’s. Zusätzlich zum ATEM Mini bietet der ATEM Mini Pro einige weitere Möglichkeiten. Die Anschlüsse sind bei der Pro Version die Gleichen, nur ist es nun möglich über die USB-C Schnittstelle das Programmsignal direkt aufzunehmen. Ein echter Gewinn. Außerdem kann der ATEM Mini Pro über die verbaute CAT Buchse nicht nur eingestellt werden, sondern auch direkt live auf Youtube, Facebook oder Twitch streamen. Das Panel wurde um diese Funktionen erweitert, wodurch man direkt Zugriff erhält. Außerdem ist es möglich den HDMI Output als Multiview zu verwenden. Damit hat Blackmagic den Weg zum professionellen Bildschnitt auch für den kleinen Mini geöffnet. Die verarbeitbaren Auflösungen sind bei beiden Mischern gleich. Ebenso wie die Outputs.

Der ATEM Studio 4K Pro

Hier befinden wir uns in einer anderen Liga der Bildmischer. Dieses Gerät verfügt über professionelle SDI Buchsen, sowie zwei XLR Eingänge. Außerdem stellt Blackmagic den Multiview per HDMI oder SDI zur Verfügung. Ein Mikrofoneingang per Klinke und ein Kopfhörerausgang per Klinke bieten für Blackmagic Kameras eine Talkbackfunktion. Mit 8 SDI Eingängen realisieren wir hier weitaus größere Veranstaltungen und Streams. Es ist möglich die Telemetrie von Blackmagic Kameras über ein SDI Kabel direkt über den Mischer zu steuern. Somit verwirklicht Blackmagic hier eine professionelle Hinterkamerasteuerung ähnlich einer CCU. Darüber hinaus werden Funktionen wie Zoom und Focus bereit gestellt. Wer hier noch weiter denken möchte, kann sich die entsprechende Hardware über Blackmagic zulegen.

Der ATEM Studio 4K Pro verfügt außerdem über zwei Downstream Keyer und einem Upstream Key. Zusätzlich können zwei Medienplayer verwendet werden, bei denen es möglich ist Stills einzupflegen oder kurze Videos. Der begrenzte Speicher von 720 Frames kann entweder einem Medienplayer gesammelt zugewiesen werden oder aufgeteilt auf beide.

Der AUX Weg – ein Gewinn des größeres Bruders

Ein großer Gewinn bei dem ATEM Studio 4K Pro ist der AUX Weg. Auxiliary kommt aus dem lateinischen und steht für „Hilfs-„. In diesem Fall ein Hilfsweg. Im Menü des Mischer kann man definieren, welches Signal auf den AUX-Weg ausgegeben werden soll.

Macros – Abläufe die einem das Leben leichter machen

Der ATEM Studio 4K Pro bietet viele Funktionen, die man sich von einem Bildmischer wünscht. Ein weiterer großer Vorteil ist das Abspeichern von Makros. So werden Abläufe im Bildschnitt aufgezeichnet und können direkt abgespielt werden. Ein Beispiel ist das Ändern der Keyingquelle parallel zur Belegung des AUX-Weges. Diese Macros spielt man einfach über Knopfdruck wieder ab. Außerdem liefert der ATEM Studio 4K Pro eine Vielzahl an Übergängen. Dies ist nur ein kleiner Vorteil, kann aber einen entscheidenden Unterschied machen, falls solche Übergänge gewünscht sind.

Viele Fenster, ein Bild – der Multiview

Der Multiview des Mischers ist frei belegbar, ebenso kann man die Namen der Eingangsquellen selbst definieren. Das Erleichtert die Arbeit des Bildmischers erheblich. Leider ist das Grunddesign des Multiviews nicht zu ändern. So ist man festgelegt auf Preview und Programm und hat immer 8 Input Fenster ob belegt oder nicht.

Fazit:

Alles in allem ist die Mini Serie eine wahre Kampfansage von Blackmagic. Mit vielen Funktionen und einfacher Bedienung ist diese Serie eine gutes Beispiel des Blackmagic Charmes. Dennoch haben Mischer wie der ATEM Studio 4K Pro nicht ausgedient. Sobald man in einer professionellen Umgebung arbeitet, hat dieser Mischer seine Daseinsberechtigung. Mit diesen drei Geräte deckt man jedoch einen sehr großen Teil des Streaming und Veranstaltungsmarktes ab