K-9 Film

Bildmischer – PiP, Key, Wipe oder doch Mix?

So manche Bildmischer sehen einem Fahrzeugcockpit schon ähnlich, allerdings ist es im Grunde wesentlich einfacher. Von klein bis groß basieren sie alle auf einem ähnlichen Prinzip.

In der Veranstaltungstechnik unterscheidet man zwischen Bild –  und Datenmischer. Beide Geräte hier zu beleuchten führt zu weit. Hier gehen wir mehr auf den Bildmischer ein.
Nur kurz zum Unterschied der beiden Kategorien: Ein Datenmischer dient eher zur Signalverteilung. So besitzt ein Datenmischer meist mehrere Outputs und kann mit verschiedenen Signaltypen umgehen. Außerdem weißt er mehr Ebenen auf und wird somit kreativer eingesetzt. Veranstaltung mit verschiedenen Mischern bieten wir auch virtuell.

Der klassische Bildmischer

Meist dient der klassische Bildmischer dazu, mehrere Kamerasignale zu mischen, dadurch erzeugt man einen live Bildschnitt. So zeigt man eine Situation aus mehreren Perspektiven oder beleuchtet verschiedene Details. Im einfachsten Fall mischt man auf zwei Ebenen. Die Preview-Ebene und die Program-Ebene. Die Program-Ebene zeigt dem Bildmischer (ja auch die Frau oder der Mann vor dem Gerät heißt so – etwas verwirrend) welches Bild gerade „on air“ ist, was er also gerade sendet. Dies ist meist mit rotem Rand gekennzeichnet. Die Previewebene zeigt eine Vorschau des Bildes, welches als nächstes geschnitten wird. Welches also als nächstes im Programm sein wird. Dieses Bild ist meist grün umrandet und dient nur der Vorschau für den Bildmischer.

Die verschiedenen Schnittarten beim Bildmischer

Videomischer

Der Bildschnitt kann auf verschiedene Weise geschehen. Die simpelste Form ist ein „Cut“. Hier schneidet man das Bild einfach hart. Im Gegensatz dazu steht die weiche Blende. Auf den meisten Bildmischern wird dies „Fade“ oder „Mix“ bezeichnet. Dies beschreibt eine Mischung der Transparenz. Das nächste Bild wird also langsam über vorherige gelegt bis das vorherige Bild vollständig überlagert ist. Die Dauer dieser Blende kann entweder vorab eingestellt werden oder man „fährt“ die Blende manuell. Meist durch die sogenannte „T-Bar“. Das ist der charakteristische Hebel eines Bildmischer, der an einen Schubhebel in einem Cockpit erinnert.

Ein weitere Schnittart ist der „Wipe“. Hier wird das nächste Bild zum Beispiel grafisch von einer Seite oder einer Ecke in das Ursprungsbild geschoben. Dieser Übergang wird sehr selten benutzt, da er einer sehr konkrete Aussage im Bildschnitt macht.

Der Bildschnitt soll sich meist dem Geschehen anpassen und für den Zuschauer fast nicht sichtbar sein. Es soll natürlich wirken und nicht vom Eigentlichen ablenken.

Bild in Bild – die PiP-Funktion

Vielen Bildmischer besitzen eine Bild in Bild Funktion – zu englisch „Picture in Picture“ also PiP. Die PiP-Funktion verwendet man, um ein Bild verkleinert in einem anderen zu zeigen. Zum Beispiel einen Sprecher mit seiner Präsentation als Vollbild im Hintergrund. Man zeigt erst den Sprecher bei der Einleitung seines Vortrags. Nachdem der Zuschauer sich an den Sprecher gewöhnt hat, steht die Präsentation im Vordergrund. Um aber den Bezug zum Vortragenden nicht zu verlieren wird er verkleinert in seiner Präsentation gezeigt.

Keying – die klassische Wetterkartenfunktion

Unter Keying versteht man das Herausstanzen einer Person oder eines Objektes im Live Bild. Es gibt verschiedene Varianten des Keying, zum Beispiel den Luma- oder Chromakey. Bei dem Lumakey stanzt man über die Helligkeit. Sprich: alles was heller oder dunkler als ein bestimmter Wert ist, blendet der Bildmischer aus. Beim Chromakey verwendet man eine bestimmte Farbe. Oft ein sehr knalliges Grün. Das ist in der Umwelt sehr selten zu sehen und eignet sich somit gut zum stanzen. Viele kennen dieses Verfahren von der Wetterdame oder dem Wetterherren im Nachrichtenstudio. Sie stehen vor einem farbigen Hintergrund und zeigen auf verschiedene Teile einer Wetterkarte. Dies geschieht durch die Keyingfunktion.

Ein weitere Beispiel für die Keyingfunktion sind Bauchbinden. Dies sind kleine Anzeigetafeln, welche eingeblendet werden, um zum Beispiel den Namen und die Funktion einer Person zu zeigen. Bauchbinden sind kleine Videos, welche zum Beispiel auf grünem Hintergrund produziert werden. Im Bildmischer wird dann alles, was grün ist entfernt und es bleibt die animierte Bauchbinde mit zum Beispiel dem Sprecher als Hintergrund.